Was sind Warzen und wie entstehen sie?

Warzen, in der Fachsprache auch Verrucae genannt, sind gutartige Hautneubildungen, die durch Viren verursacht werden. In den meisten Fällen stecken hinter Warzen die sogenannten humanen Papillomaviren (HPV). Insgesamt gibt es weit mehr als 100 verschiedene Arten von Papillomaviren. Einzig die vom Pockenvirus verursachten Dellwarzen und die nicht ansteckenden Alterswarzen bilden hier eine Ausnahme. Bevorzugt treten Warzen unter den Füßen, an den Händen oder im Genitalbereich auf.

Die Erreger der Warzen werden in den meisten Fällen von Mensch zu Mensch übertragen. Dies kann zum Beispiel schon geschehen, wenn eine mit dem Virus infizierte Person einer anderen Person die Hand gibt. Ebenso ist eine indirekte Übertragung über kontaminierte Gegenstände wie gemeinsam genutzte Handtücher möglich. Auch Schwimmbäder und Saunen stellen Infektionsquellen dar. Gefährdet ist hier vor allem, wer barfuß durch die Anlagen läuft. Humane Papillomaviren können zudem beim Geschlechtsverkehr übertragen werden.

Über kleinste Verletzungen oder Risse der (Schleim-)haut gelangen die Erreger in die Epidermis, also in die oberste Hautschicht. Die Viren befallen die hier sitzenden Zellen und dringen in den Zellkern ein. Dort regen sie die Zellteilung an, sodass sich die infizierten Zellen innerhalb der Epidermis verbreiten und Hautwucherungen entstehen.

Von der Infektion bis zur sichtbaren Warze können Monate vergehen.
Nicht jeder, der in Kontakt mit den HP-Viren kommt, entwickelt auch Warzen. Ein geschwächtes Immunsystem, Rauchen, Diabetes, eine vorgeschädigte Haut oder vermehrtes Schwitzen erhöhen das Risiko an Warzen zu erkranken.

Welche Arten von Warzen gibt es?

Gewöhnliche Warzen (Verrucae vulgares)

Die gewöhnliche Warze ist gleichzeitig auch die häufigste Warze. Sie tritt zunächst als Knötchen in Erscheinung. Dieses Knötchen wächst blumenkohlartig und verhornt zudem, sodass die betroffenen Hautstellen immer rauer werden. Meistens bilden sich mehrere Warzen in unmittelbarer Nähe und verbinden sich dann. Durch Verschmutzungen oder Bluteinlagerungen können die Warzen schwarz erscheinen. Typisch ist auch die Ausbildung von ein bis zwei Zentimeter großen Mutterwarzen, welche von vielen kleinen Tochterwarzen umgeben sind.

Dornwarzen (Verrucae plantares)

Dornwarzen sind eine Variante der gewöhnlichen Warze, werden aber aufgrund ihrer speziellen Lokalisation gesondert betrachtet. Dornwarzen, auch Plantarwarzen genannt, finden sich im Bereich der Fußsohle. Sie sind scharf begrenzt und anders als die gewöhnliche Warze nicht erhaben, sondern wie ein Dorn in die Haut eingewachsen. Optisch fallen sie durch eine verhornte, von dunklen Pünktchen durchsetzte Oberfläche auf. Dornwarzen können beim Gehen erheblich schmerzen, da sich die Warzen durch das auf dem Fuß lastende Körpergewicht bei jedem Schritt in die Haut drücken.

Feigwarzen (Condyloma acuminata)

Feigwarzen werden durch Geschlechtsverkehr übertragen und bevorzugen ein warm-feuchtes Milieu. Deswegen entstehen sie vor allem in der Genital- und Analregion. Die zunächst eher kleinen Knötchen werden in ihrem Anfangsstudium leicht übersehen. Später werden die Knötchen größer und zahlreicher, sodass sich sogenannte Warzenbeete bilden. Durch Lappen- und Furchenbildung entwickeln die Feigwarzen im Verlauf oft ein blumenkohlartiges Aussehen. In der Regel verursachen diese Warzen keine Beschwerden, eventuell tritt ein Juckreiz auf. Warzenmittel gegen Feigwarzen ansehen

Flache Warzen (Verrucae planae juveniles)

Diese Warzen treten oft sehr plötzlich und in hoher Zahl auf. Sie sind kaum erhaben und erscheinen bevorzugt im Gesicht und an den Händen. Betroffen sind vor allem Kinder und Jugendliche. In der Regel heilen die flachen Warzen nach Monaten oder sogar Jahren ohne Narben ab.

Dellwarzen (Molluscum contagiosum)

Wie schon erwähnt ist die Dellwarze eine der wenigen Warzenarten, die nicht von Papillomaviren verursacht wird. Erreger ist hier ein Virus der Pockengruppe. Dellwarzen treten vor allem bei allgemeiner Abwehrschwäche auf und erscheinen dann meist im Gesicht, am Hals, in den Achseln und im Genitalbereich. Die stecknadelkopfgroßen Knötchen weisen in der Mitte eine charakteristische Delle auf. Bei Druck auf die Warze tritt aus einer kleinen Öffnung inmitten dieser Delle eine breiartige, weiße Flüssigkeit aus.

Alterswarzen (Verrucae seborrhoicae)

Alterswarzen treten wie der Name schon vermuten lässt im höheren Alter auf. Sie zeigen sich vorwiegend im Gesicht, am Rücken oder auf der Brust. Die linsen- bis bohnengroßen Warzen sind bräunlich gefärbt und weisen eine zerfurchte Oberfläche auf. Alterswarzen werden im Gegensatz zu den anderen Warzen nicht durch Viren verursacht. Die genaue Ursache ist ungeklärt. Das steigende Lebensalter und die genetische Veranlagung spielen vermutlich die entscheidende Rolle.

Wie lassen sich Warzen behandeln?

Viele Warzen bilden sich nach einiger Zeit von selbst zurück. Eine Therapie ist deshalb nicht immer nötig, oft ist nur etwas Geduld gefragt. Doch wenn die Warze im Gesicht oder an den Händen stört oder die Warze unter den Füßen sogar Schmerzen verursacht, ist eine Behandlung anzuraten. Zudem werden Warzen von vielen Menschen als optisch störend empfunden und belasten, vor allem bei Ausbreitung im Intimbereich, die Betroffenen psychisch sehr.

Warzenbehandlung mit Salicylsäure

Der Einsatz von Salicylsäure gehört zu den gängigsten Methoden zur Warzenbehandlung. Dementsprechend gibt es zahlreiche Warzenmittel in den unterschiedlichsten Darreichungsformen, zum Beispiel als Pflaster, Gel oder Lösung. Die salicylsäurehaltigen Mittel gegen Warzen sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Vor der Behandlung sollte die Warze mit einem warmen Bad aufgeweicht werden. Anschließend wird das Pflaster aufgeklebt bzw. die Lösung oder die Creme aufgetragen. Die Behandlung mit Salicylsäure kann recht langwierig sein. Solange die Warze noch nicht verschwunden ist, sollte der Vorgang täglich zwei- bis viermal wiederholt werden. Die Salicylsäure tötet die Viren nicht ab. Es sollte deshalb zwingend darauf geachtet werden, dass abgetragene Hautschuppen nicht auf andere Hautpartien gelangen, da die Infektion sonst verschleppt wird.

Warzen vereisen mit Kryotherapie

Vereisungen können selbstständig Zuhauseoder unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Es ist zu beachten, dass in der Arztpraxis deutlich tiefere Temperaturen zur Vereisung erreicht werden können. In der Apotheke sind Warzenmittel zum Vereisen frei verkäuflich. Dabei werden Temperaturen von -57 °C erreicht. Die Anwendung ist sehr einfach. Das Arzneimittel besteht in der Regel aus einem Schaumstoffapplikator, welcher mit der kühlenden Flüssigkeit durchtränkt ist. Dieser Applikator wird einfach auf die Warze gedrückt. Die Haut färbt sich durch die Kälte weiß und die Warze fällt schlussendlich ab. Dies kann bis zu zwei Wochen dauern.In der Praxis arbeitet der Arzt mit Flüssigstickstoff. Hier werden Temperaturen von -196°C erreicht. Vor allem Warzen im Gesicht, am Hals und an den Achselhöhlen sollten nur vom Arzt vereist werden.

Ameisensäure als Warzenmittel

Ameisensäure wird als Lösung einmal wöchentlich mit einem Wattestäbchen auf die Warze aufgetragen. Die biologisch abbaubare Säure dringt in die Warze ein und trocknet sie von innen heraus aus. Nach einiger Zeit lässt die Warze sich dann mit einem Hobel oder Ähnlichem sanft ablösen. Auch Warzenmittel mit Ameisensäure sind rezeptfrei erhältlich. Da Ameisensäure ätzend ist, sollte die umliegende Haut mit einer fetten Creme geschützt werden.

Hausmittel zur Warzenbehandlung

Das Betupfen der Warze mit Schöllkrauttinktur oder einer Lösung aus einem Esslöffel Essig und Kochsalz soll die Warze ebenso zum Verschwinden bringen wie das Abreiben mit trockener Seife oder einer aufgeschnittenen Knoblauchzehe. Weitere pflanzliche Hausmittel zur Warzenbehandlung sind Teebaumöl, Ringelblumensalbe oder Auflagen mit Schwedenbitter.

Weitere Warzenmittel findest Du hier

 Warzen entfernen mit Teebaumöl? 

Wie es funktioniert erfährst Du hier